Hospizverein votiert für St. Elisabeth-Stiftung als Trägerin des stationären Hospizes in Böblingen

17. Sep 2020

Auf der Suche nach einem Betreiber haben sich der Hospizverein und die BBG nun mit der St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee, verständigt, dass diese die Trägerschaft des Hospizes in Böblingen übernehmen soll.

Gemeinsam mit dem Hospizverein Region Böblingen-Sindelfingen e.V. wird die Böblinger Baugesellschaft (BBG) an der Karlstraße / Ecke Talstraße im Herzen von Böblingen ein Hospiz realisieren. Auf der Suche nach einem Betreiber haben sich der Hospizverein und die BBG nun mit der St. Elisabeth-Stiftung, Bad Waldsee, verständigt, dass diese die Trägerschaft des Hospizes in Böblingen übernehmen soll.

„Als Hospizverein sind wir sehr glücklich, dass wir so zügig eine Trägerin finden konnten, die sich auf dieses Projekt mit uns einlässt; die Stiftung teilt die Werte und den Geist, die aus unserer Sicht ein Hospiz in Böblingen tragen sollen,“ so die Vorsitzende Maria Dries-Koblowsky weiter. „Auch war es uns ein Anliegen, eine Trägerin zu finden, die bereits Erfahrungen mit dem Betrieb von Hospizen hat.“

Der Geschäftsführer der BBG, Rainer Ganske, erläuterte: „Wir als BBG führen in der Karlstraße ein neues Projekt durch und freuen uns, dass wir in den dortigen Räumlichkeiten nun auch ein stationäres Hospiz realisieren können. Als der Hospizverein auf uns zugekommen ist und wir erste Gespräche dazu geführt haben, war klar, dass wir dieses so wichtige Ziel des Vereins unterstützen und im Rahmen unseres Projektes vor Ort umsetzen können. Um eine solche Einrichtung erfolgreich zu führen, bedarf es eines engagierten und erfahrenen Betreibers. Die St. Elisabeth-Stiftung verfügt über die dazu nötigen Kompetenzen. Wir freuen uns daher auf die Zusammenarbeit mit der St. Elisabeth-Stiftung und sind überzeugt, dass sie die richtige Partnerin für ein solches Hospiz in Böblingen ist.“

Annette Köpfler, Leiterin der Altenhilfe der St. Elisabeth-Stiftung freute sich ebenfalls über das Vertrauen, welches die Mitglieder des Hospizvereins und die Böblinger Baugesellschaft ihr entgegen gebracht haben. Weiter führte sie aus: „Gemeinsam mit ihnen wollen wir die Aufgabe angehen, einen Ort zu schaffen, an dem schwer kranke Menschen am Ende ihres Lebens gut begleitet werden. Und wir wünschen uns, dass uns möglichst viele Bürgerinnen und Bürger aus Böblingen und Umgebung dabei unterstützen.“

Am Mittwoch, den 16. September 2020 haben Annette Köpfler und Tobias Bär, Bereichsleiter für die Hospize der Stiftung, ihre Einrichtung und ihre Arbeit vorgestellt. Nach Rückfragen und Diskussion haben die Mitglieder des Hospizvereins einstimmig dem Vorschlag des Vorstands zur zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Hospizverein und St. Elisabeth-Stiftung zugestimmt. Frau Köpfler und Frau Dries-Koblowsky unterzeichneten im Anschluss eine entsprechende Absichtserklärung.

„Der eindrucksvolle Rückhalt durch unsere Mitglieder bestätigt dem Vorstand, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Für uns ist das ein Zeichen großen Vertrauens in unsere Arbeit“, so Dries-Koblowsky.

Gemäß der Absichtserklärung streben Hospizverein und St. Elisabeth-Stiftung an, dass bis zum 31. März 2021 die notwendigen Abmangelgarantien eingeworben werden, um mit der Realisierung des Hospizes beginnen zu können. Der Hintergrund: Die Kosten für den Betrieb eines Hospizes werden nur zu 95 Prozent durch die Krankenkassen finanziert – der Rest muss über Spenden gedeckt werden. „Aus Erfahrung wissen wir, dass wir mit einem jährlichen Abmangel von ungefähr 150.000 Euro rechnen müssen“, sagte Annette Köpfler.

„Nun ist es an uns, diese Garantien durch Spenden, Sicherheiten und Unterstützung von Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen innerhalb des nächsten halben Jahres einzuholen. Dementsprechend ist jeder gespendete Euro momentan sehr wichtig für die Schaffung des Hospizes. Jetzt zählt es“, so Gianfranco Paradisi, Schatzmeister des Hospizvereins.

V.l.n.r.: Maria Dries-Koblowsky, Andreas Senn, Annette Köpfler, Gianfranco Paradisi, Tobias Bär, Florian Wahl, Elisabeth Kenntner-Scheible
V.l.n.r.: Maria Dries-Koblowsky, Andreas Senn, Annette Köpfler, Gianfranco Paradisi, Tobias Bär, Florian Wahl, Elisabeth Kenntner-Scheible

Hintergrund

Die St. Elisabeth-Stiftung ist eine im Jahr 1999 von den Franziskanerinnen von Reute gegründete kirchliche Stiftung privaten Rechtes mit Sitz in Bad Waldsee in Oberschwaben.
Heute sind in der Stiftung über 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Menschen im Einsatz, die Unterstützung brauchen – vor allem in der Altenhilfe, Behindertenhilfe sowie in der Kinder- und Jugendhilfe. Kerngebiet ist die Region zwischen Ulm und dem Bodensee, seit 2019 betreibt die Stiftung aber auch das Hospiz St. Michael in Nagold.

Im Bereich Hospize hat die St. Elisabeth-Stiftung in den letzten Jahren viel Erfahrung gesammelt – sie ist über St. Michael hinaus die Trägerin von Hospizen in Biberach, Ravensburg und Leutkirch.